
06 Jan Was bleibt von Woche 1
Apple hat in iOS 13 die regelmäßige Nachfrage eingeführt, ob eine App den Standort nutzen darf und die Option zu dauerhaften Standortbestimmung entfernt. Anwender und Entwickler sind davon gleichermaßen genervt. MacTechNews fasst den Hintergrund dazu gut zusammen und zitiert eine Meldung des Wall Street Journals, die aber nur zahlenden Abonennten zugänglich ist. Seufz. Aber egal – Apples kurzes Statement ist ein schöner Seitenhieb auf Google:
„Apple has not built a business model around knowing a customer’s location or the location of their device.“
Sinngemäß übersetzt: Apple verzichtet im Gegensatz zu Anderen darauf, aus der dauernden Standortbestimmung der Geräte weiteren Profit zu ziehen. Damit ist gemeint, dass Android systematisch Daten erhebt, um über weitere Angebote Gewinne zu erzielen – auf Kosten der Privatsphäre der Nutzer. Andererseits sind viele iPhone-Anwender irritiert, obwohl es dem Datenschutz dient: alle paar Tage muss erneut bestätigt werden, dass eine iOS-App weiterhin den Standort auswerten darf. Wir sind gespannt, ob in künftigen iOS-Versionen eine Korrektur erfolgen wird.
Was es sonst noch gab in der ersten Woche des Jahres 2020
Dämliche Passwörter sind nach wie vor beliebt. Der Spitzenplatz der beliebtesten Passwörter wurde auch im Jahr 2019 erfolgreich von „123456“ verteidigt. Das Hasso Plattner Institut listet die Plätze 1-20 der am häufigsten verwendeten Passwörter auf und wer hätte es gedacht – „000000“, „password“ und „111111“ sind wieder mit von der Partie. Wir fragen uns allerdings, wo der Klassiker „1234“ abgeblieben ist …
Forty Days of Darkness. Endlich wissen wir, wofür der Nachtmodus des iPhone 11 und iPhone 11 Pro wirklich gut ist. Der Fotograf Amos Chapple stapft 40 Tage lang in Murmansk durch Sibiriens Winter. Oh Wunder – obwohl die Sonne in Murmansk von Dezember bis Januar überhaupt nicht mehr aufgeht, macht das iPhone 11 dort gute Bilder.
AppleInsider vergleicht AirPods Pro und Powerbeats Pro. Nach zwei Monaten Test votiert AppleInsider klar zugunsten der AirPods Pro:
– besserer Klang als Airpods und Powerbeats Pro
– zwar deutlich kürzere Batteriedauer als bei den PowerBeats
– ANC deutlich besser als die passive Geräuschunterdückung der Powerbeats Pro
– besserer Sitz im Ohr (was ziemlich sicher von den Ohren abhängt 😉
– kleineres Ladegehäuse
Wie man neue Silikontips für AirPods Pro bestellt. Wer Ersatz für die Silikon-Ohreinsätze der AirPods Pro sucht, wird in Apples Onlineshop nicht fündig. Über Apples Support können die Silikontips dennoch bestellt werden. Beim Support für AirPods findet sich die Option AirPod oder Ohreinsatz ersetzen. Und natürlich – das geht online nur mit Apple ID und der Seriennummer des Produkts, die man u.U. vergeblich im Gehäuse der AirPods Pro sucht. Schließlich landet man über „Ohreinsätze der AirPods Pro austauschen“ auf der Seite Service und Reparatur der AirPods, wo man die Ohreinsätze aber dennoch nicht bestellen kann. Die Bestellung über Telefon oder Chat scheint da aussichtsreicher. Die Preise für ein Paar neue Ohreinsätze beträgt 3,50 € plus Servicezuschlag – im Endeffekt 16,07 EUR.
AirPods Pro riechen nach Heidelbeeren. Auf Reddit sind sich da viele Leute einig und ich kann es auch bestätigen.
Warum APFS auf regulären Festplatten langsam ist – und warum man keine Macs mit rotierenden Festplatten oder FusionDrives mehr kaufen sollte. MacTechNews berichtet über Mike Bombichs Analyse der APFS-Performance klassischer Festplatten. Das Problem von rotierenden Festplatten mit APFS ist eindeutig die Fragmentierung, die sich bei SSDs überhaupt nicht auswirkt. Klassische Festplatten sind für APFS nicht geeignet – und man sollte keine Apple Modelle mehr kaufen, die mit klassischen Festplatten oder Fusion Drives ausgestattet sind. Es wird aber auch wirklich Zeit, dass Apple auf diese Ausstattungs-Varianten verzichtet.
Ransomware als Rache nie aufgeräumter IT-Probleme. Heise berichtet vom 36. Chaos Communication Congress (36C3) in Leipzig, auf dem der Sprecher des Chaos Computer Clubs (CCC) erklärt: „Der Schuldenberg an unaufgeräumten technologischen Problemen kommt zurück.“ Office-Makros, Webcams mit Polizeianschluss, Schatten-Digitalisierung, Datenreichtum und E-Voting gehören zu den alt-neuen Sicherheitsalbträumen der Hacker. Und ganz richtig: das Makro-Probleme in Microsoft Office ist seit vielen Jahren bekannt, aber geändert hat sich trotzdem nichts. Wir unterstützen Ron Hendrik Fuldas Appell an Microsoft, Makros „zum Wohle der Menschheit“ komplett auszuschalten.
Wenn der Ransomware-Support plötzlich Russisch spricht. Auf der selben Konferenz 36C3 beleuchtet Linus Neumann als Sprecher des CCC die Tricks von Phishing-Angreifern. Bei GrandCrab half ein Konter auf Russisch weiter – worauf die freundliche Trojaner Support-Hotline sagte: „Mach bitte ein Foto von deinem Pass, ich brauche nur einen Beweis, dass du Bürger Russlands bist, dann stellen wir die Daten wieder kostenlos her.“ Auch hierzu findet sich der Bericht bei Heise, ebenso der Hinweis auf das übliche Risikomanagement in der IT: Eine Gefahr wird wahrgenommen, analysiert – und ignoriert.
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