Tipps für Vectorworks-Anwender

Vectorworks Tipps

Tipps für Vectorworks-Anwender

Seit 1992 begleiten wir Anwender von Vectorworks als Apple Systemberater – seit Urzeiten also, in denen das CAD-Programm noch MiniCAD hieß. Einige Tipps und Regeln haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder bestätigt:

Erhalten Sie sich ihr Ökosystem

Erhalten Sie in Ihrem Büro ein aufeinander abgestimmtes Ökosystem aus geeigneter Hardware, passendem Betriebsystem und dazu passender Vectorworks-Version. Ein einziger neu angeschaffter Rechner kann dieses System sprengen – wenn z.B. der neue Mac ein Betriebsystem mitbringt, auf dem Ihre bisher verwendete VW-Version nicht mehr läuft. Planen Sie Updates, zusätzliche Arbeitsplätze oder Erneuerungen vorhandener Macs unter Beachtung der Systemvoraussetzungen für Vectorworks und der aktuellsten Kompatibilitätsliste.

Vectorworks-Updates überspringen

Machen Sie nicht jedes Programm-Update mit – das wäre betriebswirtschaftlicher Unsinn. Viel sinnvoller ist es, nur jedes zweite oder dritte Vectorworks-Update durchzuführen. Ganz egal, ob Ihnen Vectorworks Service Select jedes Jahr „kostenlos“ eine neue Lizenz liefert.

Reserve-Lizenzen anschaffen

Schaffen Sie Reserve-Lizenzen an – denn sonst geraten Sie beim nächsten Zukauf einer weiteren Vectorworks-Lizenz in den Zwang, alle vorhandenen Arbeitsplätze ebenso auf die neueste Vectorworks-Version upzudaten, was z.T. eine neue macOS-Version nach sich zieht und Sie evtl. zur Anschaffung neuer Hardware zwingt. Der Switch auf eine neue Version bedeutet zusätzliche Arbeit, Produktivitätsverlust und Schulungsaufwand. Wenn Sie ein Zehntel der aktiven VW-Arbeitsplätze als Reserve vorhalten, sparen Sie eine Menge Geld, Zeit und Ärger.

Nebenbei: kein einziger unserer Kunden hat diesen Rat jemals befolgt – aber fast alle hätten sich am liebsten selbst in den Allerwertesten gebissen, als weitere Arbeitsplätze in Betrieb genommen werden sollten.

Test, dann Update

Testen Sie eine neue Vectorworks-Version durch erfahrene Mitarbeiter auf Herz und Nieren, bevor Sie sie im ganzen Büro ausrollen.

Bananaware

Vectorworks fährt wie die meisten anderen Software-Entwickler eine Bananentaktik: die Ware reift beim Kunden. Da Vectorworks mit dem Erscheinen der neuen Version (bisher jeweils im Herbst) die Weiterentwicklung der bisherigen Versionen einstellt, gibt es ab Erscheinen der neuen Version nur noch in Ausnahmefällen Updates für die bisherigen Versionen.

Warten Sie mit dem Einsatz der neuen Version

Gehen Sie davon aus, dass eine neue Vectorworks-Version erst 3-4 Monate nach Erscheinen fertig entwickelt und stabil ist. Ein Switch auf die neue Version vor März des Folgejahres hat sich in der Vergangenheit schön häufig als böse Falle herausgestellt: neue Vectorworks-Versionen waren bis zum Release des Service Packs SP2 oder SP3 instabil, fehlerbehaftet … und einfach noch nicht reif.

Entwicklerfahrplan

Der typische Fahrplan einer neuen Vectorworks-Version schien bisher:

  • Vorstellung der neuen Version im November
  • Veröffentlichung von vier bis fünf Service-Packs bis Juni des Folgejahres
  • keine Weiterentwicklung der neuen Version ab Juni des Folgejahres, vermutlich gehen ab Mitte des Jahres alle Ressourcen in die Entwicklung der nächsten Software-Version

 

Nutzungsdauer der Hardware beachten

Bedenken Sie, dass die sinnvolle Nutzungsdauer der Mac-Hardware durchschnittlich sechs bis maximal acht Jahre beträgt. Im Vergleich zur PC-Hardware sind das geradezu paradiesische Zustände, denn bei Windows-Arbeitsplätzen ist der Erneuerungszeitraum deutlich kürzer – üblicherweise 3-4 Jahre.

Machen Sie Backups

Diese Selbstverständlichkeit wird oft vernachlässigt. Nutzen Sie die Backup-Funktion des Programms Vectorworks auf der lokalen Festplatte, machen Sie mindestens zwei voneinander unabhängige Datensicherungen des Servers und prüfen Sie die Datensicherungen regelmäßig auf Verwendungsfähigkeit. Ergänzen Sie die Datensicherung im Haus durch eine dritte, extern gelagerte Datensicherung, die Sie als Geschäftsführer regelmäßig mitnehmen. Unter Umständen hängt das Überleben Ihres Büros davon ab.

Ältere Macs und Vectorworks-Versionen erhalten

Da Vectorworks über die Export-Funktion stets nur Dateien im Format der letzten fünf Versionen speichern kann und beim Öffnen älterer Dateien ebenso nur die fünf letzten älteren Dateiformate öffnen kann, empfehlen wir Ihnen, ältere Macs unverändert einzumotten und zu erhalten – damit Sie auch lange nach Abschluss eines Projekte die Daten mit Hilfe einer älteren Vectorworks-Version öffnen und weiterverarbeiten können.

Die von den Architektenkammern empfohlenen Aufbewahrungsfristen von zehn Jahren entsprechen im Computerzeitalter mehr oder weniger 100 Jahren. Anders ausgedrückt: im Zeitraum der Aufbewahrungsfrist von Bauunterlagen und Plänen veröffentlichen Apple und Vectorworks zehn neue Versionen von Betriebssystem und Programmen. Sie sollten deshalb zweigleisig fahren:

  • Erhalten Sie sich ältere Hardware und Software in einem funktionsfähigen Zustand
  • Dokumentieren Sie alle relevanten Dateien nicht nur im Originalformat, sondern zusätzlich in einer dauerhaft lesbaren, programmunabhängigen Datei – z.B. PDF.

 

 

No Comments

Sorry, the comment form is closed at this time.