Die wichtigsten Tipps für Macs

Mac Reparatur

Die wichtigsten Tipps für Macs

Mac ReparaturMacs sind dafür geschaffen, einfach und unkompliziert zu funktionieren. Aber manchmal zeigt sich nach einiger Zeit, dass man einige wichtige und grundlegende Dinge hätte beachten sollte. Hier finden Sie unsere Zusammenfassung der grundlegenden Tipps für Macs.

Nicht nur beim Umstieg von Windows zu Mac tauchen immer wieder ähnliche Fragen auf. Hier sind die Tipps, die wir als Apple-Profis auch nach vielen Jahren Arbeit mit dem Mac an Sie weitergeben möchten.

Sie sollten eine Datensicherung haben

Jede Festplatte oder SSD geht irgendwann kaputt; leider ist das nur eine Frage der Zeit. Wir hören zwar häufig, „dass nichts Wichtiges auf dem Mac drauf“ sei. Das mag ja sein – aber selbst wenn Sie nur Ihre privaten Fotos, Musik oder Mails verlieren, ist das sehr bitter. Die Wiederherstellung kostet ein Vielfaches der Investition in eine Datensicherung. Lassen Sie es nicht so weit kommen – installieren Sie sich eine Datensicherung! Bitte regelmäßig und vollständig. Regelmäßig – denn wir haben immer wieder Geräte mit Festplattenschaden in der Werkstatt, die zwar eine Datensicherung haben … welche vor mehr als zwei Jahren zuletzt durchgeführt wurde. Eine Datensicherung ist nur etwas wert, wenn sie vollständig ist, regelmäßig durchgeführt wird und vollautomatisch erfolgt … und gelegentlich auch geprüft wird, ob die Daten verwendbar sind.

Tipp 1
Kaufen Sie sich eine externe Festplatte, die mindestens so groß ist wie die interne Festplatte Ihres Macs, besser doppelt so groß. Schließen Sie sie an Ihren Mac an und sagen Sie „Ja“ zu Time Machine.

Tipp 2
Schließen Sie die Festplatte regelmäßig an oder lassen Sie die Festplatte rund um die Uhr mitlaufen.

Tipp 3
Wenn bei Ihnen zu Hause mehr als zwei Macs leben (außer den Menschen 😉 dann ist die Datensicherung via Time Capsule und WLAN das Beste, was Sie tun können.

System und Software aktualisieren

Die regelmäßige Aktualisierung Ihrer Systemsoftware, Programme und Systemerweiterungen wie Java, Flash, etc. ist wichtig. Ganz ernsthaft. Deshalb sollten sie alle von Apple angebotenen Softwareaktualisierungen und Sicherheitsupdates durchführen. Falls Sie Microsoft Office, Adobe Reader oder Adobe Flash installiert haben, dann sollten Sie auch diese Software aktuell halten.

Virenschutz ist nicht notwendig

Lassen Sie sich nicht irritieren von den Herstellern von Virenschutzssoftware – deren Geschäftsmodell basiert auf Verunsicherung und Aufbauschen eines Bedrohungsszenarios. Nein – Sie benötigen auch im Jahre 2015 keinen Virenschutz für OS X. Die Gefahr durch Viren für Macs ist geradezu lächerlich gering im Vergleich zur Situation bei Windows. Aber seien Sie mißtrauisch, wenn ein Programm ihr Kennwort einfordert. Jeder der aktuell 51 bekannten Schädlinge für Mac erfordert bei der Installation Ihre Mithilfe durch Eingabe Ihres Kennworts. Beim Preisgeben Ihres Kennworts sollten Sie also Vorsicht walten lassen – erst denken, dann klicken.

Software nur aus sicheren Quellen

Vermeiden Sie Download-Portale wie Softonic.com oder Download.com. Diese Portale finanzieren sich durch „Dreingaben“ wie AdWare oder schlimmerem Zeug. Natürlich sollten Sie auch angeblich „kostenlose Versionen“ von kostenpflichtiger Software vermeiden, wie sie in Tauschbörsen engeboten werden. „Kostenlose“, d.h. gecrackte Versionen von Photoshop oder sogar iWork waren in der Vergangenheit einer der hauptsächlichen Verbreitunsgwege von Schadsoftware für Mac.

Verbesserungs-Programme verbessern nichts

Vermeiden Sie „Verbesserungs“-Programme. Macs benötigen keine Optimierungs-Programme, um dauerhaft schnell und gut zu funktionieren. In der Regel verwaltet sich OS X selbst, ein Eingriff durch den Nutzer ist nicht notwendig. Bitte verwenden Sie solche Programme nur, wenn Sie absolut sicher sind, was Sie tun – und wenn Sie eine aktuelle und vollständige Datensicherung haben. Und fallen Sie nicht auf die aggressive Werbemasche der ScareWare MacKeeper oder CleanMyMac rein – lesen Sie lieber unseren abschreckenden Test von MacKeeper auf einem taufrischen Mac nach.

Flüssigkeiten fernhalten

Wenn Sie bei der Arbeit an Ihrem MacBook etwas trinken, dann sollten Sie ihr Getränk möglichst weit entfernt abstellen. Denn wenn Ihr Kaffee, Orangensaft, Wasser oder Rotwein auf die Tastatur verschüttet wird, bedeutet das oft ein Totalschaden für die Maschine. Orangensaft ist gesund für Sie, kann aber tödlich sein für Ihren Mac. Bitte stellen Sie deshalb Ihre Getränke möglichst weit weg von Ihrem Mac.

Wenn Sie die bisher genannten Tipps befolgen, werden Sie viele Jahre lang ungetrübte Freude an Ihrem Mac haben. Aber es gibt noch ein paar weitere Dinge zu beachten:

Defragmentierung unnötig

Eine Defragmentierung der Festplatte wie bei Windows müssen Sie beim Mac nicht vornehmen. OS X hat serienmäßig eingebaute Mechanismen zur dauerhaften selbständigen Defragmentierung. Eine weitere Defragmentierung ist nicht notwendig und von Apple nicht vorgesehen. Defragmentierungs-Werkzeuge von Drittherstellern bedeuten unnötiges Risiko und bringen keinen meßbaren Gewinn, zumal moderne Festplatten und SSDs eigene, interne Vorgehensweisen zur Verwaltung der Datenblöcke haben.

Garantieverlängerung

Die freiwillige Hersteller-Garantie für Apple-Produkte beträgt in Deutschland 12 Monate ab Kaufdatum. Wenn Ihr Mac nach 14 Monaten einen Schaden an der Hauptplatine hat, hilft auch die gesetzliche Gewährleistung (24 Monate) meistens nicht. Sie sollten eine Garantieverlängerung abschließen, um über den Zeitraum von 36 Monaten z.B. durch Apple Care Protection Plan geschützt zu sein. Hier finden Sie eine Übersicht über Apple Produkte und Verbraucherschutzgesetze in der EU.

Festplattenplatz freihalten

Wenn Ihre Festplatte zu voll wird, geht das auf Kosten der Geschwindigkeit Ihres Macs. Und zwar bis zum absoluten Stillstand, wenn nur noch wenige MB Platz auf der Festplatte frei sind. Seit OS X 10.6 warnt Ihr Mac Sie, wenn zuwenig Platz auf der Festplatte ist. Sie sollten das ernst nehmen. Damit das Betriebsystem richtig arbeiten kann, sollten mindestens 10 GB oder 10% Ihrer Festplatte frei bleiben.

Zu viele Dateien auf dem Schreibtisch vermeiden

Wenn Sie auf dem Schreibtisch Ihres Macs mehr als 1.000 Dateien liegen haben, dann geht auch das auf Kosten der Geschwindigkeit. Zwar wirkt sich das bei einem aktuellen und schnellen Mac nicht so schnell aus wie bei einem älteren Modell, dennoch: zu viele Dateien auf dem Schreibtisch bremsen Ihren Mac ganz deutlich. Die Dateien in Ordnern auf dem Schreibtisch zählen mit. Sie können das ganz einfach prüfen: Schreibtisch in der Seitenleiste oder im Finder markieren und „Command + I“ eintippen (oder im Finder im Menü „Ablage“ die Informationen aufrufen). Das nun aufgehende Info-Fenster zeigt Ihnen nun Größe und Anzahl der Dateien auf dem Schreibtisch an.

Reinigung mit einem „nebelfeuchten“ weichen Tuch

Immer wieder reparieren wir in unserer Werkstatt Macs mit Flüssigkeitsschaden. Meistens sind das MacBooks, gelegentlich ist aber auch ein iMac darunter. Dabei ist es gar nicht so einfach, in einen iMac Flüssigkeit laufen zu lassen. Bitte reinigen Sie Ihren Mac mit einem nur leicht angefeuchteten Tuch. Es sollte kein Wasser in das Gehäuse Ihres Macs eindringen.

Noch mehr Tipps

Wir haben noch sehr viele weitere Tipps für Ihren Mac. Die Beratung von Mac-Anwendern ist unser Metier und wir haben darin über 100 Jahre Erfahrung – ganz ohne Übertreibung. Wenn Sie weitere Hilfe oder Beratung wünschen, dann sind wir gerne für Sie da.

4 Comments
  • Günter
    Posted at 12:28h, 24 Mai

    Vielen Dank für die vielen Tipps. Jetzt bräuchte ich einfach noch einen;-) MacOS 10.6.8, Mail app. Kann keine Mails über SMTP-Server der Telekom versenden. Immer wenn der Mailversand startet, löscht das Mail-Programm das Passwort und der Versand wird nach einiger Wartezeit abgebrochen. Telekom-Servise ist überfordert, weil der Versand üner die Telekom-Mail-Website funktioniert.. Kann das sein, dass Mail automatisch bei der Schlüsselbundverwaltung nachfragt und dort ein 0-Passwort anlegt, dass dann immer eingetragen wird und dann beim Versand das PW löscht? Alle Eintragungen zu Ports, SSL, PW-Bedingungen stimmen alle.
    Bin ziemlich ratlos

    • Thomas Kemmer
      Posted at 00:22h, 31 Mai

      Hallo Günter,
      im Programm Schlüsselbundverwaltung sollten die zum Mailkonto passenden SMTP-Einträge im Schlüsselbund „Anmeldung“ gelöscht werden – damit die vermutete Fehlerquelle ausgeschlossen werden kann. Zusätzlich würde ich die Schlüsselbund – Erste Hilfe verwenden, um Struktur-Probleme mit dem Schlüsselbund ausschließen zu können.
      Ein ähnliches Verhalten kenne ich von Mail.app in OS X 10.10 Yosemite. Zwar selten, aber ebenso hartnäckig. Das komplette Löschen und Neuanlegen des Mailkontos halt in meinem Fall – da es ein IMAP-Konto war, konnte das auch ohen Datenverlust erfolgen. Bei einem POP-Konto geht das jedoch nicht so einfach – der Verlust von großen Teilen des Eingangs und des kompletten Ausgangs wäre die Folge.
      Wenn der Schlüsselbund OK ist und keine andere Abhilfe in Sicht, dann würde ich empfehlen:
      – zweiten Benutzer anlegen
      – dort das betreffende Mailkonto anlegen
      Falls das ohne Probleme möglich ist, könnte sich also Löschen und Neuanlegen des Mailkontos lohnen – das darf jedoch nur erfolgen, wenn eine Datensicherung existiert. Zusätzlich sollten vor dem Löschen des Mailkontos die Inhalte von Eingang, Ausgang und Entwürfe in lokale Ordner kopiert werden.

  • Wolfgang
    Posted at 16:58h, 21 Mai

    Hallo Thomas,
    zunächst vielen Dank für die regelmäßigen Tipps, die ich als Privatanwender auf meinem iMac auch gern umsetze. Eine Frage zur Datensicherung: Ich nutze dazu zwei externe Festplatten; eine läuft regelmäßig als Time Machine mit, die andere wird etwa alle 2 Monate benutzt. Ich war glücklicherweise erst einmal in 6 Jahren in der Verlegenheit, die Sicherung zu benutzen (die Library von iPhoto war nicht mehr zu starten).
    Wie kann man ohne großen Aufwand prüfen, ob die Daten der Sicherung verwendbar sind (siehe obige Hinweise)?
    Freundliche Grüße
    Wolfgang

    • Thomas Kemmer
      Posted at 17:55h, 21 Mai

      Hallo Wolfgang,
      ganz ehrlich gesagt: Handarbeit! Ich prüfe gelegentlich mit einer Handvoll aktueller und älterer Dateien, ob sie sich problemlos aus dem Backup wiederherstellen lassen.
      Grüße aus dem sonnigen Stuttgart